In den Herbstferien durfte ich wieder einen mehrtägigen Kunstworkshop gestalten. Die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen waren mir bekannt. Das erleichterte mir die Wahl des Themas, da ich schon in der Vergangenheit nach Wünschen der Teilnehmer fragte. Eines der Themen fand ich sehr passend, da es uns alle betrifft. Ich war gespannt, was so Kindern und Jugendlichen zum Umweltschutz einfällt. Am Ende hatten die Teilnehmer so viele Ideen im Kopf, dass wir gern die doppelte Zeit in Anspruch genommen hätten, um alles auf Papier zu bringen. Umweltschutz birgt viele Ideen. Die Tage fand ich spannend und wunderschön.
Einführung ins Thema, als Grundlage für die künstlerischen Arbeiten
Meinen Kursteilnehmern ein Aufgabe vor die Nase werfen und dann sagen: „Mach mal los!“ , ist gar nicht mein Ding. Ich möchte, dass die Kinder und Jugendlichen wissen worum es geht, dass ich sie da abholen kann, wo sie gerade stehen. Aber auch Zeit bekommen zum Nachdenken, darf nicht fehlen.
Gern nutze ich dazu ein kurzes Brainstorming. Mit ein paar einfachen Fragen kommen die Teilnehmer ins Überlegen und Ideen sammeln. Meist ist zu Beginn noch immer die Angst da: „Ich könnte etwas falsches sagen.“ Diese verschwindet jedoch schnell, wenn sie merken, dass sie ernst genommen werden.
Ich plante drei Hauptthemen, verteilt auf die Zeit des Workshops:
- So sehe ich meine Umwelt
- Umweltprobleme und ihre Folgen
- Umweltschutz mit dem Schwerpunkt, was kann jeder persönlich dafür tun
Schritt für Schritte erarbeitet ich mit den Teilnehmern die Themen. Das Vertrauen wuchs, die Angst etwas falsches zu sagen wich. Liegen die Erfahrungen und das Wissen mal zu weit weg vom Thema, gibt es eine Klarstellung ohne Bloßstellung. Dabei entstehen interessante Diskussionen und ungeplante Tafelbilder.

Für diese beiden Tafelbilder brauchte ich einen gute Stunde. Den Kids machte es soviel Spaß darüber zu reden, erklärt zu bekommen, dass sie gar nicht merkten, wie schnell die Zeit verging. Auch ich erschrak, als ich auf die Uhr sah.


Jetzt wird es bunt…
… und die Kreativität darf ausgelebt werden.
Wir saßen nicht Stundenlang und diskutieren nur. Es gab einen Wechsel zwischen Brainstorming und künstlerischen Aktivitäten. Wobei die kreative Arbeit im Vordergrund stand.
Der erste Strich auf dem noch weißen Papier ist immer der schwerste. Da fehlt noch die zündende Idee oder der Mut. Die Angst etwas schlecht oder falsch zu machen, steckt in den Kindern viel zu oft. Ein paar klare Worte mit dem Hinweis, dass es hier keine Bewertung und Noten gibt, hilft ihnen.
Sind die ersten Striche auf dem Papier, entstehen schnell die Skizzen und Vorzeichnungen. Die nächsten Schritte bespreche ich mit jedem Teilnehmer individuell.
Jetzt wird es bunt…

Ich nahm einen gute Auswahl an Stiften und Farben mit zum Workshop:
- Buntstifte
- mit Wasser vermalbare Buntstifte
- Filzstifte, Marker
- Aquarellstifte
- Acrylfarbe
- Aquarellfarbe
- Pastellkreide, Ölpastellkreide
Die Kinder und Jugendlichen konnten nutzen , worauf sie Lust hatten. Immer gab es die Möglichkeit auf einem Extrablatt etwas zu probieren, ehe es auf die gute Arbeit kam.


So sehe ich meine Welt
So sehe ich meine Welt, war das erste Thema zum künstlerischen Arbeiten. Hierbei galt es die eigene Welt, Lebensraum und Erfahrungen in einem Bild festzuhalten. Die vorher gesammelten Ideen und Sichtweisen halfen den Kindern und Jugendlichen bei der Umsetzung. Gab es noch keine bildlichen Vorstellungen nutzten wir die digitalen Medien.
Noch werden die digitalen Medien nicht bei allen Erwachsenen als Hilfsmittel anerkannt. Da heißt es eben immer noch: „Handyverbot beim Workshop.“ Doch wie sollen die jungen Menschen eine sinnvolle Nutzung lernen, wenn sie gleich verboten wird. In diesem Fall sorgte ich vor und brachte eigene Geräte mit. So konnten sie bei Bedarf eingesetzt werden.
Die Ideensammlung vom Brainstorming half den Teilnehmern. Sie nutzten diese bei der Umsetzung.

Aus den Ideen entstanden die verschiedensten Motive und fertigen Bilder.


Was belastet unser Umwelt? Welche Folgen haben die Umweltprobleme?
Eine sehr rege Diskussion entstand, als es hieß: „Was belastet unsere Umwelt? Welche Folgen haben die Umweltprobleme?“. Selbst den jüngeren Teilnehmern fällt auf, was der Umwelt schadet.
Damit am Ende des Workshops einer Vielzahl von Problemen und Folgen auf den Bildern zu sehen ist, besprachen wir das Thema ausführlich. Jeder durfte sich ein Thema aus der Sammlung wählen und bildlich umsetzen. Es entstanden eindrucksvolle Bilder, aber auch künstlerische Schriftzüge.



Umweltschutz kann jeder
Die Probleme lagen nun offensichtlich auf dem Tisch. Doch können wir noch etwas für die Umwelt tun. Ich bin der Meinung, ja. Deshalb besprach ich gezielt Maßnahmen mit den Kindern und Jugendlichen, die sie selbst auch umsetzen können.
Neben dem Gestalten der Bilder brachte ich auch einige Dinge aus dem Supermarkt mit, die unter anderem nicht in Plastik eingepackt sind oder gute Alternativen zu Produkten aus Plastik.
Seht selbst, was alles möglich sein kann, um die Umwelt zu schützen:





Mein Fazit aus dem Kunstworkshop
- Das Thema „Umweltschutz“ bewegt die Jugendlichen. Auch sind sie sehe offen dafür. Sie brauchen Vorbilder, Anleitung und Unterstützung bei der Umsetzung ihrer Ideen.
- Ich werde das Thema bei dem nächsten Workshop wieder aufgreifen. Da dürfen die Kinder und Jugendlichen einmal ihren „Traumgarten“ gestalten.
- Meine Zeitplanung war voll daneben. Lange Dissertationen standen nicht auf dem Plan, doch fand ich sie sehr aufschlussreich. Da plante ich eben schnell um.
- Die Teilnehmer fanden diese Art der Bildung so gut, dass sie am liebsten noch ein paar Tage dran gehängt hätten.
- Meine Arbeiten in meinem Naturgarten nicht umsonst sind und zugänglicher sein sollten.


Ich danke dem Kinderschutzbund Riesa für das entgegengebrachte Vertrauen und die gemeinsame Arbeit. Die Arbeiten des Kunstworkshops schmücken die Räumlichkeiten des Ortsverbandes. Damit werden hoffentlich viele der Besucher zum Nachdenken angeregt.
So eine Arbeit macht Lust auf mehr. Ihr bekommt auch Lust auf anregende Projekttage? Ihr kennt eine bestehende Gruppe und wünscht dieser ein neues künstlerisches Projekt anzubieten? Dann meldet euch bei mir. Es gibt noch Zweifel? Hier findest du ein paar klärende Antworten.