Die Pufferzone im Hortus
In meinen letzten Beiträgen schrieb ich schon einiges über den Hortus. Die Beträge „Ein Hortus soll entstehen“ und „Was ist ein Hortus?“ warfen einige Fragen bei den Lesern auf. Eine möchte ich hier beantworten. Die Pufferzone im Hortus kennt fast jeder, ohne es zu wissen.
Was ist ein Puffer?
Fragt man Wikipedia: „Was ist ein Puffer?“. Es Kommen eine Menge Antworten. Wie diese hier:
- Knautschzone, Bauteile in der Sicherheitstechnik, die Aufprallenergie durch Deformation absorbieren. Den Begriff kennt man beim Auto.
- Puffer (Informatik), ein Datenbereich zur temporären Datenspeicherung.
- Pufferzeit, in der Netzplantechnik der Zeitrahmen, in dem ein Vorgang ablaufen muss.
Kurz gesagt, ein Puffer soll verhindern, dass zwei Ausgangsstoffe zu sehr aufeinanderprallen. Es wird einer Art „Opfer“ dazwischen gelagert.
Wo finden wir Puffer in der Landschaft?
Bei einer Fahrt über die Autobahn begegnen uns immer wieder Lärmschutzwände. Sie sollen den Lärm der Autos abhalten.
Früher bauten die Ritter Wassergräben um ihre Burgen, damit die Feinde nicht ohne Aufwand in die Burg eindringen konnten.

Als die Felder, der Bauern noch kleiner waren, gab es meist einen Streifen aus Sträuchern und Bäumen. Sie dienten zum einen als Grenzen, aber bremsten sie den Wind. Die Felder trockneten nicht so schnell aus. Auch verhinderten diese Streifen die Bodenerossion.

Wo finden wir Puffer in der häuslichen Umgebung?
Den blickdichtn Zaun zum Nachbarn hat auch schon jeder gesehen. Ob diese schön sind, liegt im Auge des Betrachters. Sie bestehen aus den verschiedensten Materialien. Zäune aus Steinen oder gar mit Plastikstreifen versehen, finde ich au. grauenvollsten.

Die Hecke um das Grundstück kennt jeder. Sie grenzt es ab. Bei ausreichender Höhe und Dichte kann keiner mehr hinein, aber auch nicht hinaus schauen.

Die Bedeutung der Pufferzone im Hortus
Die Pufferzone eines Hortus stellt einfach gesagt eine Trennung zwischen der „Außenwelt“ und dem Garten dar. Dabei erfüllt sie verschiedene Aufgaben:
- ein optische Trennung
- einen Schutz vor Einflüssen, wie Wind, Lärm, aber auch Düngemittel (vor allem wenn ein konventionell genutztes Feld an das Grundstück grenzt)
- hinter einer Hecke fühlt man sich geschützter, wenige beobachtet
- Sie erfreut den Gartenbesitzer und den Betrachter mit seinem Grün, den Blüten, aber auch den Früchten.

Ganz schnell kommt jetzt sicher die Antwort: „Da habe ich ja schon die halbe Miete rein. Dann ist mein Garten ja schon ein Hortus. Eine Hecke steht um das halbe Grundstück.“
Das stimmt leider nur zum Teil. Es gibt einen kleinen aber feinen Unterschied.
Was unterscheidet eine Pufferzone von einer normalen Hecke?
In einem Hortus achtet der Gärtner noch darauf, dass
- Die Pflanzen nicht nur fürs Auge sind, sondern den Vögeln und anderen Kleintieren einen Unterschlupf bietet.
- Insekten von den Pflanzen profitieren. Das heißt. Sie haben Blüten mit Nahrung in Form von Nektar. Sie bieten Rauben Futter oder Möglichkeiten zum Überwintern.
- Die Sträucher oder auch Bäume Früchte tragen, die als Vogelfutter dienen können.
- Die Bepflanzung aus einheimischen Sträuchern oder Bäumen besteht.
- Unter den Pflanzen das Laub oder andere Pflanzenreste liegen bleiben. Sie dienen den Pflanzen als neue Lieferanten von Nährstoffen.
Eine einheitliche Form und Größe der Pufferzone gibt es nicht. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab. Auf einem großen Grundstück ohne viele Einschränkungen und Vorgaben kann anders gestaltet werden als in einer Kleingartenanlage mit ihren Vorschriften.
Beispiele einer Pufferzone
Die folgenden Bilder entstanden in meinem Hortus naturalis color und im kleinen Garten auf dem Weg zum Hortus. Da ich vieles neu anpflanzen musste, kann ich bisher leider kaum eine ausgewachsene Pufferzone mit einer gemischten Pflanzung präsentieren.






