Naturgarten-Oase – Ein Projekt für Mensch und Natur

Mich begeisterte zuerst die Idee, dann die Umsetzung und nun immer mehr die Erfolge eines naturnahen Gartens. Für mich stellt die eine Lebensinsel dar. Das Projekt Hortus wuchs nicht nur an Fläche, auch die Wirkung nach Außen wurde mir wichtiger. Es entstand die Naturgarten-Oase – ein Projekt für Mensch und Natur. Ihr findet hier einen kleinen Einblick in meine Oase.

Ein Projekt für die Natur

Nur eine Spinnerei von mir?

Schaue ich in die Kleingartenanlagen, wirkt es meist gekünstelt. Das heißt, man merkt sofort, es ist von Menschen angelegt. Von Natur, wie in einem Wald, keine Spur. Da fühlt man sich als Natur liebender Mensch unwohl, falsch, allein auf weiter Flur.

Im Jahr 2019 stieß ich auf das Hortus-Netzwerk. Mir gefiel die Idee, einen Garten für die Insekten zu gestalten. Wild sah mein Garten schon immer etwas aus. Dass ich damit der Tierwelt und so auch dem Gleichgewicht des Gartens etwas Gutes tue, war mir nicht bewusst. Ich stieß auf ein Netzwerk von Menschen, die alle das gleiche Ziel verfolgten.

Ich las in dem Forum, wie Menschen ihren Garten gestalteten, wie ein Hortus aufgebaut sein kann. Schnell merkte ich, so weit weg war mein Garten gar nicht. Beflügelt, legte ich los. Ich erkannte, dass die alte Kräuterspirale, ein gutes zu Hause für Eidechsen bietet, ein Totholzhaufen Ordnung im Garten schafft.

Der Kreislauf des Lebens vor den Augen – Lebendigkeit pur

Es gesellten sich immer neue Elemente, speziell für die Insekten, dazu. Dieses Jahr begann ich ein neues Insektenhotel aus geschnittenen Holz zu gestalten. Ganz nebenbei kommen immer öfter Vögel und suchen sich Futter an den Beerensträuchern. In ruhigen Abendstunden hört Frau, Familie Igel im Gestrüpp raschel oder es huscht einer schnell weg. Erlebnisse, die mir zeigen, wie schön das Leben der Natur sein kann.

Auch gibt es gruselige Ereignisse. Da hört Frau eben, wie ein Vogel vor Angst schreit. Da war der Greifvogel erfolgreich und hat ihn erbeutet. Die schöne große Weide musste ich einkürzen, weil Familie Specht und Familie Holzbiene das Holz zum Fressen gernhaben. Ohne mein Eingreifen wäre die Weide eine Gefahr bei Stürmen oder Gewittern für die Passanten.

Weide mit Löchern vom Specht, der sicher nicht der erste Nutznießer war. Denn der Specht sucht nach Insekten unter der Rinde. Wäre da nichts, würde er sicher nicht danach suchen.

Schon seit ich Pächterin des Kleingartens bin, schaffe ich kein Grünschnitt weg, sondern belasse ihn im Garten. Immerhin wird das Gold des Gärtners daraus. Komposterde, die voller Leben ist und viele Nährstoffe für die Pflanzen enthält. Nicht nur dies. Es entwickeln sich darin Würmer, Käfer, Asseln oder anderes Getier. Diese wiederum sind die natürlichen Futterstationen für Igel, Vögel oder Eidechsen. Mit der Zeit lassen sich mehr und mehr Zusammenhänge der Natur beobachten. Es ist anders als immer nur in Büchern lesen, wie das Leben funktioniert.

Pflanzen als Quelle von Nährstoffen

Neben den tierischen Lebewesen in der Natur dürfen die Pflanzen auf gar keinen Fall fehlen. Sie sind das Element, welches die Nährstoffe aus dem Boden verfügbar macht. Wir Menschen können nicht die Erde essen, um uns ausgewogen zu ernähren. Wir benötigen die pflanzliche oder tierische Lebensmittel. Nur sie enthalten die Nährstoffe, sodass der Körper sie nutzen kann.

Mal zum Nachdenken: Dass die Pflanzen unsere Lebensgrundlage sind, schrieb ich gerade. Wieso pumpen wir diese mit Schadstoffen voll, wie Pestiziden oder Herbiziden? Spuren davon lagern sich in den Pflanzen ab, die wir dann essen wollen. Ich für habe mich dazu entschieden, meine Pflanzen im Garten mit keinem dieser chemischen Mittel zu behandeln.

Eine meiner Brokkoli Anfang November brachte mehrmals essbare Röschen. Ja, sie sind kleiner als die im Supermarkt. Doch wie groß ist die Freude, wenn man durch den Garten geht und etwas zum Nachen findet. Da nichts gespritzt ist, kann ich einfach das Messer nehmen, ein Röschen abschneiden und genießen. Die Gesamtheit der kleinen Stücke ergab auch eine Portion Brokkoli in Butter.

Ein Projekt für die Menschen

Wieso ist die Naturgarten-Oase ein Projekt für Menschen? Im Laufe der letzten Jahrzehnte ging einiges an Wissen und Erfahrungen verloren. Ich denke nicht einmal böswillig, sondern dem Fortschritt in der landwirtschaftlichen Entwicklung geschuldet. Zusammen damit verloren viele den Bezug zur Natur. Die Vorgänge kennen die meisten aus den Biologiebüchern. Die Bilder aus Ferienkatalogen zeigen schöne Landschaften, doch nicht unbedingt die Natur im Urlaubsland.

Bei Gartenrundgängen und Kreativworkshops möchte ich einen neuen Bezug zur Natur aufbauen. Kinder müssen Garten nicht zuerst mit viel Arbeit verbinden. Ein Bild im Kinderzimmer mit Farben aus Pflanzen weckt die Erinnerungen an einen schönen Tag in der Natur.

Bild mit Blütenblättern erstellt
Naturgarten
Kerstin Dähne
Das Bild wurde mit der Farbe der Blütenblätter erstellt. Schon beim Sammeln der Pflanzen schaut man genauer hin als sonst.

Wie schön ist es im Winter, wenn ich in den Keller gehe und mir ein Glas Kirschkompott hole. Mit jeder Kirsche kann ich den Frühsommer schmecken. Beim Schließen der Augen sehe ich den Kirschbaum mit all seinen weißen Blüten. Ein Gefühl der warmen Sonne wandert durch meinen Körper.

Süßkirschen im Glas
Naturgarten Kerstin Dähne
Eingekochte Süßkirschen machen etwas Arbeit. Doch der Genuss im Winter macht es weg.

Eine Antwort zu „Naturgarten-Oase – Ein Projekt für Mensch und Natur”.

  1. Avatar von Ferien Journal Workshop - Kerstin Dähne - Gärtnern mit der Natur

    […] Hier gibt es noch ein paar Informationen zum Garten. […]

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