Ich bin ich- Mein Lebensweg zur heutigen Kerstin
„Dieser Weg wird kein leichter sein, …“ diese Zeilen, von Xavier Naidoo, fielen mir sofort ein, als ich über “Ich bin ich- Mein Lebensweg zur heutigen Kerstin” nachdachte. Ohne manch dieser Steine wäre ich nicht die Frau, die heute bin. Ich möchte heute meinen Lebensweg ein wenig vorstellen, so gut wie es nur geht. Ich bin der Meinung, einen Menschen lernt man in einer persönlichen Begegnung besser kennen. Aus diesem Grund findet ihr den Stand meines Lebensweges aus meiner heutigen Sicht. Von daher gibt es einiges in Kurzfassung und anderes ein wenig ausführlicher.
Kurzfassung meines Leben
- 1978 erblickte ich das Licht der Welt.
- Meine Kindheit und Jugendzeit verbrachte ich in Riesa. Ich lebte in einer dörflichen Umgebung.
- In den Jahren 1985 bis 1997 besuchte ich die Schule, welche ich mit der Fachhochschulreife im Bereich Wirtschaft beendete.
- Anschließend schnupperte ich in Chemnitz, im Rahmen eines freiwilligen sozialen Jahres, in den Alltag der Krankenpflege. Vorher wollte ich immer einen kaufmännischen Beruf erlernen. Doch wandelte sich die Einstellung in diesem sozialen Jahr.
- Ich blieb bei der Krankenpflege. Ich erlernte den Beruf der Krankenschwester am Klinikum Chemnitz.
- Danach 2002 zog ich mit meinem Sohn zurück nach Riesa. Ich arbeitete mehrere Jahre als Arzthelferin in einer Arztpraxis.
- Immer schon kam ich mit älteren Menschen besser zurecht, so wechselte ich 2007 den Job. Ich fing an in der Altenpflege zu arbeiten.
- 2015 musste ich mich krankheitsbedingt von meinem geliebten Job verabschieden. Jetzt war die Gesundheit wichtiger. Mit ehrenamtlichen Tätigkeiten brachte ich mich weiterhin in die Gesellschaft ein.
- Meiner alten Heimat Riesa kehrte ich den Rücken zu und zuzog nach Radebeul.
- Immer fand ich die ehrenamtlichen Tätigkeiten zu wenig für mein Ego. So fing ich im Frühjahr wieder an in der Altenpflege zu arbeiten.

Kreativität wurde mir in die Wiege gelegt- Jugendzeit
Doch wer schon ein wenig auf dieser Seite gelesen hat oder mich kennt, weiß da fehlt doch was. Der Lebenslauf befasst sich nur mit den groben Eckdaten, welche die Personalchefs interessieren. Doch macht es mich nicht zur kompletten Person. In der Altenpflege muss man auch mal kreativ sein, doch anders als wie ich es gern bin.
Die kreative und handwerkliche Ader legte mir mein Vati mit in die Wiege. Er bastelt und baut gern nützlich Dinge, wie Sortierkästen für Schrauben und co, Windspiele für den Garten… Früher drechselte und schnitzte er auch. Ich sag immer, „ Kein Wunder, er ist im Erzgebirge geboren.“ Auch andere handwerkliche Sachen sind für ihn kein Problem. Viele kleine Reparaturen macht er selbst.
Schon als Kind und Jugendliche schaute ich ihm zuerst über die Schulter. Später probierte ich seine Werkzeuge aus und sägte kleine Laubsägearbeiten aus. In meiner Jugendzeit, bis zum Wegzug aus Riesa, liebte ich Modellflugzeuge. Ein oder zwei Mal wurde ich sogar Kreismeister im Freiflug. Nebenbei besuchte ich gern Flugschauen, bastelte Plastikmodelle zusammen und gestaltete diese farbig.
Freiflug… hier werden Segelflugmodelle erbaut und gepflegt, die mittels einer Schnur zum Himmel gezogen werden (ähnlich eines Segelflugzeuges, welches mit Seilwinde in die Luft gebracht wird). Nachdem die Schnur vom Modell getrennt wird, fliegt dieses selbstständig. Bei Wettkämpfen wird die Zeit gemessen, wie lange es in der Luft bleibt. Sieger des Wettkampfes ist der Teilnehmer, dessen Flugzeug in mehren Durchgängen am längsten in der Luft war.
Es gibt die verschiedensten Arten des Modellflugzeugs. Die Einteilung erfolgt je nach Größe und Art des Antriebes (mit Motor, ohne, mit Gummiantrieb…)
Mit dem Umzug nach Chemnitz und einer neuen Freiheit vernachlässigte ich diese Hobbys. Ich befasste mich mit anderen Dingen, wie in Discos gehen, Männer und den neuen Aufgaben im beruflichen Alltag.
Familie und Beruf ändern die Interessen- Zeit der Handarbeiten
Neben der Ausbildung kamen noch andere neue Herausforderungen dazu. Mein erster Sohn erblickte die Welt. Nun, was macht Frau, wenn das Kind ein Kostüm braucht, aber die von der Stange nicht den Vorstellungen entsprechen bzw. eines im Sommer gebraucht wird? Zuerst überlegen und dann anfangen Kostüme selbst zu nähen. Damit begann die Kreativität wieder ein Teil meines Lebens zu werden. Das passende Werkzeug, eine Nähmaschine schenkte mir meine Mutti. danach kaufte ich die ersten Stoffe und das erste Kostüm entstand. Es war ein Indianerkostüm fürs Indianerfest im Kindergarten.

Nicht nur die Nähmaschine wurde interessant, auch Strick- und Häkelnadeln. Es entstanden unzählige Socken, Tücher und Schals, ab und an Kindersachen… Dies war so ab 2004. Mit den neuen Interessen kam auch ein neues Medium für das Löschen des Wissensdursts hinzu. Mit diesem wissensdurst trat ich den erste Yahoo! Gruppen bei. Dabei tauschten wir uns über all mögliche Handarbeiten, Anleitungen und Erfahrungen aus. Später trafen wir uns auch zum Wollefest in Leipzig. Noch heute kommen Kommentare oder Glückwünsche in den sozialen Medien von den Leuten. Es war eine schöne Zeit mit vielen Erfahrungen.
Mit dem Beginn des Austausches in den Gruppen begann ich 2008 meinen Blog zu schreiben und eine Homepage einzurichten (Leider habe ich von der keine Bilder gemacht, bevor ich sie komplett umgestaltete).
Ein paar Blogbeiträge aus der Zeit gibt es noch. Die Text waren die noch nicht so toll ausgestattet. (Die Entwicklung zu heute ist schon interessant.):
- Eine Mütze voller Leben war eine tolle Aktion bei der ich mitmachte. Später strickte ich noch ein paar kleine Mützen für Frühchen, welche an ein Krankenhaus gespendet wurden.
- Diesen Möbius mochte ich, sowie manch andere Tücher. Sie forderten das Handwerk des Strickens, aber auch Geduld. Zwei gleiche Tücher oder Schals entstanden selten, da Frau Abwechlung liebt.
- Eine Nadelparade machte auch mal Spaß. Es war eine Kombination aus Handarbeit und Kommunikation im Blog und den Gruppen.
- Eine Winterjacke nähte ich aus der Not heraus, weil das liebe Kind nie den Reißverschluss zu machen wollte, selbst im Hochwinter nicht.
- Dieser Pullover war eines der letzten Projekte, was ich im Rahmen der Yahoo! Gruppen mitmachte.
Das Leben schreibt seine Geschichte – Wandel der Lebenseinstellung
Das Leben als alleinerziehende Mutter lief nicht ohne Spuren an mir vorbei. Ich lenkte mich immer mehr mit Arbeit, ehrenamtlichen Aktivitäten und den Handarbeiten ab, bis es nicht mehr ging.

Das war der Beginn langsam über mein Leben nachzudenken. Ich fing an ein Zeichentagebuch zu führen, weil in Worte konnte ich mein Befinden und Kopfkino nicht fassen. Eine der prägensten Aktivitäten war die erste Anmeldung zur Sommerakademie Riesa 2015. Die Jahre vorher fand ich immer Gründe dies nicht zu tun.
Ich besuchte den Kurs „Graffiti“ bei Carsten Langner, welcher bei mir bleibende Eindrücke hinterließ. Solche Eindrücke, die mein Leben in eine ganz andere Bahn brachten. Bildende Kunst fand bis dahin nur im Zeichentagebuch statt. Seit her finde ich so viel Gefallen an der Technik, dass sie mich bis heute nicht mehr loslässt. Ab diesen Zeitpunkt entstanden die verschiedensten Motive:
- Eine Eule, die ich schon in den verschiedensten Farbvarianten gestaltete
- „Ich halte mein Leben…“
- Ihr wollt noch mehr über meinen Weg mit dem Graffiti erfahren, dann klickt hier.
Ein zweites Ereignis sorgte für den Durchbruch der Kunst in meinem Leben. Zum einen die Aussage meiner Ergotherapeutin, dass die Bilder raus aus dem Tagebuch müssen, rein in die Öffentlichkeit und die trotzige Bewerbung beim Kirchentag.
Ich wollte unbedingt ein aktiver Teil in Berlin zum Kirchentag sein und bewarb mich für eine Ausstellung bei der das Thema Depression im Vordergrund stand. Nie dachte ich über eine Zusage nach, bis ich sie bekam. Beworben habe ich mich mit Skizzen aus dem Tagebuch, nicht mit fertigen Bildern.
Schließlich wollte ich das Projekt nicht wieder absagen. Also mussten Bilder her, die einer Ausstellung würdig sind. In wenigen Monaten entstanden viele interessante Bilder in den verschiedensten Techniken, Radierung, Stencil Graffiti, auch nutzte ich Skulpturen und einige Zeichnungen aus dem Tagebuch für die Ausstellung beim Kirchentag in Berlin. Meine erste Ausstellung ging an den Start.
Neue Liebe, neue Heimat– Umzug in eine andere Stadt
Neben der Neuen Liebe zur Kunst entstand der Kontakt zum Noteingang e.V. in Radebeul. Dessen Slogan trifft es auf den Punkt:
Noteingang
Der Schritt ins wahre Leben
Mit dem Umzug nach Radebeul ging es stetig bergauf. Hier kann ich mich mit meinen Idee, Interessen und Vorstellungen komplett im Kreativraum und Verein ausleben. Im Verein werden Veranstaltungen geplant und umgesetzt, Ideen in den Raum geworfen und abgewägt, ob sie realisierbar sind oder nicht… Ich lernte einfach ein neues soziales Umfeld kennen.
Meine künstlerischen Interessen entwickelten sich in verschiedene Richtungen mal zeichne ich gern in der freien Natur, mal entsteht ein kleines Graffiti, Bilder mit Acrylfarbe und Aquarelle, aber immer mehr nutze ich Ölfarben, um Bilder zu gestalten. Farben lassen sich einfach gut benutzen mit Pinsel ganz fein, aber auch mit dem Malspachtel für gröbere Darstellungen und Strukturen.

Nach dem Umzug nach Radebeul fing ich an mein Wissen an andere weiterzugeben. Die ersten kleinen Workshops entwarf ich und setzte sie um. Seit fast drei Jahren leite ich ein Ganztagsangebot für Mittelschüler, bei dem der Spaß am Zeichnen und Malen im Vordergrund steht.
Mich und meine Kunst zeige ich seit der Ausstellung beim Kirchentag immer mehr. Zum einem regelmäßig bei dem Angebot in der Schule, zu den Öffnungszeiten des Kreativraums, aber auch auf Märkten, wie den Kunst- und Handwerkermarkt in Gostewitz, beim Radebeuler Grafikmarkt oder zuletzt bei meiner ersten Ausstellung in der Galerie mit Weitblick.
Gartengestaltung – kreative Arbeit in der Natur
Neben dem Malen und Zeichnen von Landschaften und Tieren gibt es noch meinen Garten, den Hortus naturalis color. Hier kann ich mein Stück Land kreativ umgestalten. Dies geschieht ganz nach dem 3 Zonen Prinzip von Markus Gastl kombiniert mit Permakultur.
Die Zeit mit Corona machte den Garten zu einem wichtigen Lebensinhalt. Hier kann ich viel Zeit verbringen ohne mich mit anderen Menschen zu treffen. Jeder Aufenthalt im Garten ist wie Urlaub. So ganz nebenbei entsteht ein Naturgarten für Mensch und Tier.
Der Garten begleitet mich schon viele Jahre mit Höhen und Tiefen, „Kleine Gartengeschichte- meine Gartengeschichte“ erzählt ein wenig über mein Gärtnerinnen Dasein.

Wer, wie, was bin ich heute?- eine kleine Zusammenfassung
- Kerstin
- lebe in Radebeul
- Zähle 42 Lenze
- Die Hörner des Widder nutze ich ungern, doch manchmal ist es nötig
- Mutter zweier Söhne und Oma einer Enkeltochter
- Bin Pflegefachkraft in Teilzeitbeschäftigung
- Künstlerin im Bereich Malerei, Grafik und Stencil Graffiti
- Kursleiterin für kreative Angebote der Malerei, Stencil Graffiti, Zeichnungen
- Vorstandsmitglied des Noteingang e.V. Radebeul
- ein kreativer Kopf des NotART Kreativraum Radebeul
- Gärtnerin des Hortus naturalis color
- Ich höre gern Musik von Vinyl, aber auch bei Konzerten
- Meine gekochten Speisen werden gern angenommen
- Meine Gartenwächter Benny geht gern mit mir spazieren, hört auf „Sitz“ und „Platz“
- Mein Wohnzimmer ist auch Arbeitsplatz. Hier entstehen die gemalten Bilder.
- Bereue keine Minute meinen Umzug nach Radebeul.
- Teile meine Erfahrungen, Bilder und Erlebnisse im Blog
- Steine meines Lebens konnte ich zur Seite räumen und daran wachsen.
- Der richte Partner muss noch an meiner Haustür klingeln.
- Bin überrascht, wenn mir alte Bekanntschaften Grüße ausrichten. ( kam in den letzten Wochen zweimal vor)
- Benutze gern im Noteingang die Plattenspieler um mal richtig laut Musik zu hören
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